Schwarzes Blut, Blut der Saurier, Blut der Erde, Blutkreislauf unserer Wirtschaft. Schwarzes Gold. Öl.

Ein Rohstoff, wie jeder andere? Sicher nicht. Während wir es verbrauchen, wahrscheinlich viel mehr noch als zum Beispiel Weizen, gilt unter anderem Öl als fossiler Brennstoff, der nicht wieder aufbereitet werden kann. Jeder Liter, der verbraucht wird ist unumgänglich für die Nutzung verloren. Ein Umstand, der natürlich allen bekannt sein dürfte. Leider ist es meist nicht in unseren Köpfen verankert.

Unsere (beinahe) gesamten Öl-Vorkommen entstanden vor 150 Millionen Jahren. Absterbendes Plankton und andere Kleinstlebewesen sanken auf den Grund des Meeres. Durch wenig Sauerstoffzufuhr konnten diese Organismen nicht verwesen. Sie mischten sich mit Sand und Ton, wodurch das sogenannte Faulschlamm entstand. Aufgrund weiterer Überlagerungen sank der Faulschlamm tiefer in die Erde und wurde durch Druck und Hitze verfestigt. Durch das Aufbrechen dieser Strukturen entstand das uns bekannte dickflüssige Erdöl.

Dieser Prozess dauerte wohl mehrere Tausend Jahre, doch der Mensch braucht fast nur 200 Jahre, um es fast vollständig zu verbrauchen.

70% aller geförderten Öl-Reserven werden zu Treibstoff weiterverarbeitet und genutzt.

Viele Menschen heutzutage sind viel besser ernährt, als das damals der Fall war. Dies ist ein Resultat der sogenannten „Grünen Revolution“ der 60 Jahre, bei der landwirtschaftl. Hochleistungsertragssorten gepflanzt und geerntet worden sind. Da man Unterernährung und technische Defizite in den Entwicklungsländern als Ursache gewaltsamer Revolutionen einschätzte. Die Bepflanzung und Bewirtschaftung erfolgte durch Öl-haltige Petrochemikalien.

Weitergehend ist die Verarbeitung von Petrochemikalien die Grundlage unserers modernen Lebensstandards und in allen heutigen Gebrauchsgütern vorhanden “ Plastik, Kleidung und Medikamente inklusive.

Die Geschichte des Öls vom Boom 1900 bis heute

Im Jahre 1900 kamen 95% des russischen Öls aus Baku, Hauptstadt Aserbaidschans. Baku wurde eines der größten Technologie-Zentren und wohlhabendsten Städte der Welt. Ein weiterer großer Fund von Öl wurde 1914 in Venezuela gemacht. Aber der Durchbruch kam 1922. Venezuela war damals der größte Öl-Exporteur weltweit. Niemand konnte sich damals vorstellen, dass eine Zeit kommen würde in der die Ölvorräte der Erde zu neige gingen. Viele Teile des Landes an der Küste könnten noch heute als Mahnmal an unsere Geschichte gesehen werden. Nachdem der Boom dort vorbei und alle einfachen Ölförderquellen versiegt waren, verlor die Industrie das Interesse an dem Standort und hinterließ einen Kriegsschauplatz-ähnlichen Ausblick.

Öl und Krieg. Ein Zusammenhang der uns in den letzten Jahren immer häufiger unter kommt, aber immer weniger Beachtung in der Öffentlichkeit findet. Auch der Krieg militanter Gruppen im Sudan aus den Anfangsjahren nach dem Millenium, spielt rund um das Thema Öl und Macht, da dieser weiterhin Öl fördert, ohne es exportieren zu können. Das auswärtige Amt erwähnt einen Ressourcenkrieg dabei meines Wissens nur unzureichend, fast beiläufig. Das Wort Öl fällt gar nicht. Ein paar Stichwörter gibt es noch zu benennen: „WW2“, „Iran “ Irak“, „Agypten “ Israel“, „das Palästina-Problem“, „Saddam “ Kuweit“, „Irak 2003“.

Öl-Reserven auf der Welt

Während wir persönlich von den Lagern nur wenig Informationen erhalten, gibt es arlamierende Hinweise darauf, dass wir eigentlich praktisch kein bis nur noch sehr wenig Öl haben dürften. Denn die statistischen Informationen, die wir erhalten zeigen, dass geplante neue Vorkommen mit in die Statistik einfließen, ohne dass diese gefunden worden wären. Die OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) selbst macht dabei missverständliche Angaben über die Ölreserven. Als kleines Beispiel: 1980 hat Kuweit seine Ölreserven um 50% wachsen lassen; zwei Jahre später folgten diesem Beispiel weitere Länder.

Das liegt vor allem darin, dass die erlaubte Fördermenge immer in Relation zu den vorhandenen Reserven stand. Umso mehr du hast “ umso mehr darfst du verkaufen. Die Zahlen, welche Reserven noch vorhanden sind, haben sich in der Zeit jedoch nicht verändert. Saudi-Arabien förderte 8-9 Millionen Fässer am Tag (1 Fass = 159 Liter, 1 Barrel = ~160 Liter). Am Ende des Jahres waren ihre Reserven, laut eigenen Angaben jedoch nicht geschrumpft, sondern weiterhin gleich – das sogar 10 Jahre lang “ jedes Jahr.

Die OPEC ist nicht daran interessiert, was in 30 oder 40 Jahren geschieht, sie interessiert nur das hier und jetzt. Schließlich und endlich geht es auch hierbei nur um Geld/Macht.

1975 prognostizierte Dr. M. K. Hubbert „The Oil Peak“, also die Fördergrenze für Öl auf etwa 1990. Es ging dabei darum zu bestimmen, wann weltweit das Maximum der Förderung von Öl erreicht werden würde. Bis dahin sollte jährlich immer mehr Öl gefördert als verbraucht werden können. Für diese These wurde Hubbert damals, wie auch heute verlacht. Ganz nach dem Motto „Kannst du ihn nicht kaufen “ verunglimpfe ihn“.

Statt aber nach relevanten alternativen Energien zu forschen, wird immer mehr Geld investiert, um neue Öl-Vorkommen zu erschließen und noch akribischer auszubeuten. Wir sehen, Natur und weitsichtiges Denken, spielen dabei keine Rolle.

Wie verzweifelt die Industrie ist, lässt sich in Kanada sehr gut beobachten. Der Abbau einer sprudelnden Quelle ist als recht simpel zu betrachten. Der Abbau von Ölsanden in Kanada dagegen nicht. Hierbei wird mehr Energie aus Erdgas verbraucht, als man aus dem entstehenden Öl verwenden könnte.

Warum sollte man solche Quellen nutzen, bevor man die leichten Quellen aufgebraucht hat?

Die arabischen Länder besitzen 2/3 der gesamten Ölvorkommen der Welt.

Heute akzeptieren alle Länder und Personen, dass es ein Fördermaximum gibt. Auch wenn sie behaupten, es sei noch nicht erreicht. Was natürlich direkt im Widerspruch mit Hubbert steht. Wie gesagt, er wurde für seine These und Berechnung ausgelacht. Wenn er mit dem Peak recht hatte, vielleicht auch mit dem Auslaufen von Öl-Reserven.

Um die steigende Nachfrage zu stillen, müssten die Konzerne ihre Ölförderung bis spätestens 2030 verdoppeln.

Unsere Gesellschaft basiert dabei auf dem Vorhandensein von Öl. Fast 95% der Börsennotierten Unternehmen sind dabei direkt oder indirekt abhängig von Öl. Es sind damit riesige Blasen, die früher oder später platzen werden “ und wir sind mittendrin.

Der Kampf um die letzten Reserven hat also schon einige Jahre begonnen. Wenn wir die Abhängigkeit von Öl herunterfahren wollen, müssen wir zwangsläufig viel unserer Freiheit und unser Luxus-Leben aufgeben. Die Leute, die von den noch existierenden Strukturen abhängig sind, Schwache, Kranke und Arme, werden wohl das Ende dieses Krieges nicht überleben.

Based on:
A Crude Awakening: The Oil Crash (2006)
Quellen:
Entstehung von Erdöl – http://www.planet-wissen.de/natur_technik/energie/erdoel/wissensfrage_erdoel_boom.jsp
„Grüne Revolution“ – http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCne_Revolution
Petrochemikalien – http://www.chemie.de/lexikon/Petrochemie.html
Darfur-Konflikt –
http://www.agenda21-treffpunkt.de/dossier/Darfur-Konflikt.htm
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/RegionaleSchwerpunkte/Afrika/Sudan/Darfur_node.html
Bilder:
Baku, Aserbaidschan- http://www.azer.com/aiweb/categories/magazine/ai102_folder/102_articles/102_oil_chronology.html
Dr. M. K. Hubbert – A Crude Awakening (2006)